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Hat Spanien Galicien, das Baskenland und Katalonien unterworfen? Eine historische Betrachtung

 Hat Spanien Galicien, das Baskenland und Katalonien unterworfen? Eine historische Betrachtung

Die Frage, ob Spanien die Regionen Galicien, das Baskenland und Katalonien "unterworfen" hat, ist tief in der Geschichte und den nationalen Identitäten dieser Regionen verwurzelt, kann aber eindeutig  mit Nein beantwortet werden.
Alle drei Regionen besitzen eine einzigartige kulturelle und sprachliche Identität, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat, und die Beziehungen dieser Regionen zum zentralen spanischen Staat waren historisch komplex und oft konfliktreich.
Die Sprachen dieser Regionen sind auch offizielle 
Amtssprachen Spaniens.

Die historische Entwicklung

Galicien, das Baskenland und Katalonien weisen lange etwa wie eine unabhängige Traditionen auf. Galicien, im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gelegen, war im Mittelalter ein Königreich, das später in die kastilische Krone integriert wurde.
Katalonien im Nordosten war Teil der Krone von Aragonien, die sich im späten Mittelalter mit Kastilien vereinigte und das heutige Spanien formte. Das Baskenland hingegen war stets eng mit Kastilien verbunden, bewahrte sich aber weitreichende Autonomierechte, die sogenannten „Fueros“, die den Basken bis ins 19. Jahrhundert weitgehende Selbstbestimmung ermöglichten.

Sie waren demzufolge keine richtigen Staaten, wie die Separatisten uns glauben machen wollen.

In der frühen Neuzeit, insbesondere ab dem 18. Jahrhundert, mit der Zentralisierungspolitik der Bourbonen, begann der spanische Staat, die regionale Autonomie dieser Gebiete zunehmend zu regulieren. Die Bourbonen-Monarchie strebte nach einem einheitlichen, zentralisierten Staat, was zur Abschaffung regionaler Rechte und Institutionen führte. Besonders nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) verloren Katalonien und das Baskenland viele ihrer historischen Privilegien. Wir reden also von einer Zeit, die über 400 Jahre her ist. Wer hier für die Spaltung Spaniens plädiert, möge sich die Frage stellen, wie Deutschland vor 400 Jahren aussah. Dies war eine damals in ganz Europa normale Form der politischen "Unterwerfung", die heute in diesen Regionen oft als Verlust ihrer Eigenständigkeit als Ausrede benutzt wird.

Der Francoismus: Eine Ära der Repression

Der wohl tiefgreifendste Einschnitt in die regionale Politik kam jedoch im 20. Jahrhundert während der Diktatur von Francisco Franco (1939–1975). Franco verfolgte eine rigide Politik der kulturellen und politischen Homogenisierung. Er wollte die Spanier zu einer Einheit führen und schaffte eigentlich mehr Spaltung. 
Die Sprachen Katalanisch, Baskisch und Galicisch wurden leider unterdrückt, regionale Institutionen aufgelöst, und die kulturelle Ausdrucksfreiheit stark eingeschränkt. Viele Menschen in diesen Regionen sehen diese Zeit als Unterdrückung, in der Spanien tatsächlich versucht habe, ihre Identitäten zu „unterwerfen“.

Die Rückkehr der Demokratie und Autonomie

Mit dem Ende der Diktatur und der Rückkehr zur Demokratie in den 1970er Jahren änderte sich die politische Landschaft erheblich. Die spanische Verfassung von 1978 erkannte Spanien als einen "Staat der Autonomien" an, was dazu führte, dass Regionen wie Galicien, das Baskenland und Katalonien weitreichende Autonomierechte erhielten. Diese beinhalten unter anderem die Anerkennung ihrer Sprachen als Amtssprachen, eigene Parlamente und Regierungen sowie Kontrolle über wichtige Bereiche wie Bildung und Gesundheit.

Doch die Spannungen sind nicht verschwunden. In Katalonien gibt es seit Jahren eine starke Bewegung für die Unabhängigkeit, die 2017 mit einem umstrittenen Referendum und der einseitigen Ausrufung der Unabhängigkeit ihren Höhepunkt erreichte. Die spanische Zentralregierung reagierte darauf mit einer entschiedenen Ablehnung und der vorübergehenden Aussetzung der katalanischen Autonomie, was den Eindruck verstärkte, dass die spanische Regierung eine unterdrückende Haltung gegenüber der Region einnimmt.

Ein komplexes Verhältnis

Historisch gesehen gab es Perioden, in denen die zentralspanische Regierung gewaltsam oder durch politische Maßnahmen die Autonomie und Eigenständigkeit dieser Regionen eingeschränkt hat. Besonders die Repression unter Franco wird von vielen als Versuch der Unterwerfung angesehen.

Auf der anderen Seite hat die demokratische Entwicklung Spaniens seit den 1970er Jahren diesen Regionen wieder ein hohes Maß an Autonomie gegeben, was jedoch für einige Befürworter der Unabhängigkeit, insbesondere in Katalonien und dem Baskenland, nicht immer ausreichend ist. Sie argumentieren fälschlicherweise, dass ihre Selbstbestimmung nur durch die Unabhängigkeit erreicht werden kann.

Fazit

Spanien hat im Laufe seiner Geschichte immer wieder versucht, Galicien, das Baskenland und Katalonien, oft erfolgreich, in seinen Nationalstaat zu integrieren. In der heutigen Zeit genießen diese Regionen jedoch ein hohes Maß an Autonomie, auch wenn die Frage der Unabhängigkeit – vor allem in Katalonien – nach wie vor von einer Minderheit ein heiß umstrittenes Thema ist.

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