Die drei Hauptursachen für die hohe Sterblichkeitsrate unter den indigenen Völkern während der spanischen Kolonialisierung:

 drei Hauptursachen für die hohe Sterblichkeitsrate unter den indigenen Völkern während der spanischen Kolonialisierung:

1. Krankheiten

  • Eingeschleppte Krankheiten: Die Ankunft der Spanier brachte eine Reihe von Krankheiten mit sich, gegen die die indigenen Völker Amerikas keine Immunität hatten. Dazu gehörten:
    • Pocken: Diese Krankheit war besonders verheerend. Schätzungen zufolge starben bis zu 90 % der Betroffenen in einigen Regionen.
    • Masern und Grippe: Auch diese Krankheiten führten zu hohen Todeszahlen.
    • Typhus und andere Infektionskrankheiten: Diese trugen ebenfalls zur hohen Sterblichkeit bei.
  • Bevölkerungsreduktion: In Mexiko wird geschätzt, dass die Bevölkerung von etwa 25 Millionen um 1520 auf weniger als 1 Million im Jahr 1600 fiel. In den Andenregionen könnte die Bevölkerung von etwa 9 Millionen um 1530 auf 1 Million um 1600 gesunken sein. Diese enormen Rückgänge sind weitgehend auf Krankheiten zurückzuführen.

2. Gewaltsame Konflikte

  • Militärische Eroberung: Die spanischen Eroberer, darunter bekannte Figuren wie Hernán Cortés (in Mexiko) und Francisco Pizarro (in Peru), führten zahlreiche militärische Kampagnen gegen indigene Völker. Diese Auseinandersetzungen resultierten in Tausenden von Toten.

  • Schätzungen zur Sterblichkeit:

    • Im Zuge der Eroberung des Aztekenreiches könnten bis zu 1 Million Menschen umgekommen sein, sowohl durch direkte Gewalt als auch durch nachfolgende Aufstände.
    • In Peru, während der Eroberung der Inka, schätzte man, dass mehrere Hunderttausend Indigene in den Kämpfen starben.
    • Auch der Widerstand gegen die Kolonialisierung führte oft zu brutalen Repressionen, die viele Indigene das Leben kosteten.

3. Zwangsarbeit

  • Encomienda-System: Die spanische Kolonialverwaltung führte das Encomienda-System ein, bei dem Indigene zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden. Dies führte zu extrem schlechten Arbeitsbedingungen und Ausbeutung.

  • Bergbau in Potosí:

    • Im Bergbau, insbesondere in Potosí (heutiges Bolivien), wurden Indigene unter unmenschlichen Bedingungen eingesetzt.
    • Die Arbeit in den Silberminen war extrem gefährlich, und viele starben an Krankheiten, Unfällen oder aufgrund der schlechten Ernährung.
    • Schätzungen zufolge starben in Potosí zwischen 1545 und 1800 etwa 8 Millionen Indigene aufgrund der Bedingungen in den Minen.
  • Allgemeine Sterblichkeit: Die Sterblichkeitsrate unter den Indigenen in den Encomiendas und Minen kann je nach Region und Zeitrahmen mehrere Hunderttausend bis über eine Million betragen haben.

Zusammenfassung

Insgesamt trugen Krankheiten, gewaltsame Konflikte und Zwangsarbeit maßgeblich zur drastischen Reduzierung der indigenen Bevölkerung in Amerika während der spanischen Kolonialisierung bei. Es wird allgemein angenommen, dass die Kombination dieser Faktoren zu einem Verlust von 10 bis 20 Millionen indigenen Menschen geführt hat, was einen tiefgreifenden Einfluss auf die Kultur und die Gesellschaften der indigenen Völker hatte.

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